Klima in Nordghana – und welche Maßnahmen die Bachabordo Catholic Clinic gegen den Klimawandel einsetzt

Ergebnisse eines Interviews mit unseren Partnern vor Ort:  
Im Norden Ghanas gibt es nur eine Regenzeit, die von April/Mai bis Oktober dauert. Die Temperaturen sind meist angenehm kühl, können aber auch bis zu 42°C erreichen. In der Trockenzeit von November bis März dominiert im Norden der aus der Sahara kommende Harmattan, ein trocken-heißer Wind, der die vorherige hohe Luftfeuchtigkeit reduziert.


Wie in vielen Regionen der Erde zu beobachten ist, gibt es auch in Nordghana Klimaveränderungen, die oft verheerende Folgen für das Leben der Menschen, besonders der ärmeren Bevölkerungsschichten, haben.


Die Regenzeit ist nicht mehr so konstant wie sie früher war. Vor allem ist sie verkürzt, von ehemals sechs Monaten, etwa von Mai bis Oktober, auf 3 Monate, von Juli bis September oder Mitte Oktober. Nach der Regenzeit folgt eine oft unerträgliche Hitzeperiode, in der bald der Harmattan mit Sandstürmen aus der Sahara einsetzt. Der Sand dringt durch die Ritzen in die Häuser ein und überzieht alles mit einer feinen Schicht. Seit einigen Jahren verdorren viele der auf den Feldern angebauten Pflanzen in der Hitze. Daher fällt die Ernte sehr gering aus, und der Hunger hält in vielen Familien der “farmers“ Einzug.  Diese haben keine andere Einnahmequelle als ihren Ernteertrag. Deshalb sagen sie voller Sorge: „Hunger comes!“

 

Das Personal unserer Clinic leistet viel Aufklärungsarbeit, neben den Bereichen Hygiene, Ernährung, Vorsorge besonders auch zur Verhinderung des Klima-wandels. Elizabeth Naah, unsere Partnerin vor Ort, erarbeitet mit ihrer Frauen-gruppe Vorschläge zur Verhinderung des Klimawandels in ihrem Umfeld.

Durch Informationen zu folgenden Themenbereichen versucht unser Team, den Klima-Wandel im Umfeld des Dorfes Bachabordo aufzuhalten:

 

1.    Das Fällen von Bäumen:
Es dürfen nur Bäume gefällt werden, wenn neue gepflanzt werden. Das ist den Dorfbewohnern aber nicht möglich, denn sie können aus finanziellen Gründen keine Setzlinge erwerben.

Dennoch werden Bäume gefällt, als Feuerholz und zur Verarbeitung von Charcoal, also Holzkohle, die am Straßenrand zum Kauf angeboten wird. Der illegale Holzeinschlag und der illegale Holzkohlehandel finden weitgehend ungestraft statt. Diese Aktionen zerstören die wertvollen, natürlichen Wälder.
Daher ist das Fällen von Bäumen verboten!
Info zur nachhaltigen Waldwirtschaft:
Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus eines Baumes von der Keimung des Setzlings bis zur vollständigen Zersetzung des abgestorbenen Holzes, nehmen Bäume gleich viel CO2 auf wie sie abgeben. Das Gleiche gilt, wenn der Baum gefällt und sein Holz verbrannt wird, um Energie zu produzieren oder um zu heizen. Auch hierbei nimmt der Baum während des Wachstums gleich viel CO2 auf wie durch die Verbrennung freigesetzt wird. Damit der Baum CO2-neutral bleibt, ist wichtig, dass nur so viel Holz gefällt wird, wie im Wald nach-wachsen kann.


2.    Das Abbrennen von Gebüsch:

In Ghana wird „bush burning“ praktiziert, um Land für den Anbau zu gewinnen. Weitere Gründe sind: durch den Brand kommen kleine Tiere aus dem Gebüsch, die gejagt und als „bush meat“ gegessen werden.  Auch werden durch das Feuer gefährliche Schlangen und Reptilien von der Siedlung ferngehalten. Aus den im folgenden aufgeführten Gründen ist „bush burning“ verboten.                                

Info zum „bush burning“:     
Das „bush burning“ ist das Inbrandsetzen von Wäldern, Unkraut und Gräsern. Das Feuer zerstört die Bodendecke, die den Boden und die im Boden lebenden Mikroorganismen schützt. Daher wird das Land durch Wind- und Wassererosion geschädigt. 

                                                                                                                                               
3.    Installation einer Solaranlage:

Der Betrieb der im Jahr 2017 in der Bachabordo Catholic Clinic installierten   Photovoltaikanlage trägt zum Schutz des Klimas bei.

Info zum Nutzen einer Photovoltaikanlage:
Diese Anlage erzeugt mittels Solarzellen Strom aus Sonnenlicht. Ein wesentlicher Vorteil dieser Art der Stromgewinnung besteht darin, dass die Sonne eine saubere und erneuerbare Energiequelle darstellt. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, die nur begrenzt verfügbar sind, werden bei der Solarstromerzeugung und -nutzung keinerlei Treibhausgase emittiert. 

 

M. Fischer September 2023